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Neues, hochtalentiertes Bedienpanel für die SBB-WCs

Lange Wunschliste, alles erfüllt: Weiterentwicklung des bekannten Bedienpanels für die WCs in den IC-Zügen der SBB. Jetzt sogar mit haptischem Feedback nach Tastendruck.

Ausgangslage & Herausforderung  

Nach 30 Jahren hat die SBB die WC-Anlagen in ihren IC-Wagen erneuert. Das betraf auch das Bedienpanel für Licht, WC-Spülung, Wasser, Seifenspender und Handtrocknungsföhn.

Täglich fahren mehrere Zehntausend Passagiere mit diesen Wagen. Was das für stark beanspruchte Oberflächen wie jene von Bedienelementen bedeutet, liegt auf der Hand. Dabei sprechen wir noch nicht von den sehr realen Gefahren missbräuchlicher Verwendung, etwa durch Vandalen.

Hinzu kommt, dass die Bedienelemente für verschiedenste Personengruppen gleichbleibend gut, sicher und verständlich funktionieren müssen. Sehende Personen müssen die Icons sofort entschlüsseln können, Menschen mit einer Sehbehinderung müssen die Bedienzwecke erfühlen können – und das Servicepersonal möchte mit Reinigung und Ersatz möglichst keine Extraaufwände haben.

Die bisherigen Bedienpanels waren bereits von Algra hergestellt worden. Die Nachfolgelösungen sollten passgenau die bisherige Lösung ersetzen. Die SBB kam also mit einem umfangreichen Anforderungskatalog auf Algra zu:

  • Einfache, klare, verständliche und hygienische Bedienung
  • Vandalensicher
  • Spürbare Kennzeichnung der Tastenfelder für Sehbehinderte
  • Spritzwasserdicht und einfach zu reinigen
    Langlebig
  • Optische wie haptische Rückmeldung nach Tastendruck
  • Technikteil separat auswechselbar

Vorgehen und Lösung  

Algras neue Panellösung trägt all diesen Anforderungen Rechnung:

  1. Teilbereich: Agnostik Touch

Mit Agnostik Touch hat Algra eine HMI-Lösung entwickelt, die nicht nur kosteneffizient, sondern auch flexibel anpassbar ist. Im vorliegenden Projekt ermöglichte sie, dass das Bedienpanel als homogene Aluminiumoberfläche umgesetzt werden konnte, die wasserdicht, vandalensicher und spielend einfach zu reinigen ist.

Die Auslösung der Tasten erfolgt durch minimalen Druck (Default-Einstellung: 3 N, kann angepasst werden) innerhalb der Tastenmarkierung. Das Material muss nur wenige Tausendstel Millimeter bewegt werden, um den Kraftsensor auszulösen, der an der rückwärtigen Leiterplatte bestückt ist (Dehnmessstreifen-Technologie).

  1. Teilbereich: Aluminiumfront

Die Bedienfront ist aus 0,3 mm dünnem Sichtaluminium gefertigt. Zusätzlich gibt es eine 5 mm schlanke Tragplatte, die an den Tasten verjüngt ist. Das typische SBB-Blau wird, genau wie die jeweiligen Piktogramme, kratzfest in der obersten Oxidschicht verankert.

  1. Teilbereich: Tastenidentifikation für Sehbehinderte

Die Tasten selbst sind dank der erhabenen Prägung an der Umrandung einfach identifizierbar. Auch Sehbehinderte können die Tasten anhand der eingepressten Braille-Schrift unterhalb der jeweiligen Taste sofort zuordnen.

  1. Teilbereich: Optische und haptische Rückmeldung

Oberhalb der Tasten sind milchfarbene Lichtleiter eingepresst. Auf Tastendruck wird der Lichtleiter durch eine LED ausgeleuchtet. Gleichzeitig sorgt ein Unwuchtmotor dafür, dass der Tastenbereich spürbar zu vibrieren beginnt. Dies gibt auch sehbehinderten Personen die Rückmeldung, dass die Taste ausgelöst wurde.

  1. Teilbereich: Keine sichtbaren Schrauben

Algra entschied sich in der Fertigung dafür, das Bedienmodul von hinten auf das passgenaue Konsolenblech zu verschrauben. Das bedeutet, dass keine einzige Schraube sichtbar ist – was Vandalenakte bereits im Keim stark reduzieren soll – und dass das gesamte Bedienmodul oder auch einzelne Tasten individuell auswechselbar sind.

Ergebnis 

Für die neue Generation der Bedienpanels in den IC-Zügen der SBB hat Algra die flexible Agnostik-Technologie mit einer durchgehenden Aluminiumfront kombiniert, die neben dem optischen jetzt neu auch haptisches Feedback gibt. Die Eingabetastatur ist so langlebig, stark geschützt und hygienisch, dass der Betrieb für weitere 30 Jahre problemlos möglich ist.

Leistungen ALGRA

  • Machbarkeit des Anforderungskatalogs prüfen
  • Vorschlag an Kundschaft mit Angebot
  • Entwicklung und Konstruktion mit Erstellung der Detail- und Zusammenstellungszeichnungen
  • Herstellung der Prototypen
  • Feinanpassungen zur Produktions- und Qualitätsoptimierung
  • Qualifikation der Prototypen mit Abnahme durch Kundschaft
  • Serienproduktion der Panels

Sprechen Sie mit uns über Ihre Projektidee

Franz Schneider
Area Sales Manager

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